Mitarbeiterbefragung
Schlechte Arbeitgeberbewertungen auf bekannten Portalen wie Kununu oder Indeed treffen zahlreiche Firmen völlig unverhofft. Viele Unternehmen haben bis zum Auftreten der ersten Negativbewertung kaum Kenntnisse über das tatsächliche Arbeitsklima in den unterschiedlichen Abteilungen oder die Motivation der einzelnen Mitarbeiter. Die Bewertung der Stimmung innerhalb des eigenen Unternehmens beruht in vielen Fällen auf einem vagen Bauchgefühl und einer sehr subjektiven Perspektive.
Das Instrument der Mitarbeiterbefragung gibt Firmen die Möglichkeit, ehrliches Feedback von den eigenen Mitarbeitern einzuholen und aus den Ergebnissen Maßnahmen abzuleiten, mit denen sich die Zufriedenheit des Teams und das eigene Image nachhaltig verbessern lassen.
Definition Mitarbeiterbefragung
Unter einer Mitarbeiterbefragung oder -umfrage versteht man die systematische Befragung der eigenen Mitarbeiter. Eine solche Befragung kann mit einem externen Anbieter oder auch eigenständig (meist von der HR-Abteilung) durchgeführt werden.
Je nach Zielsetzung der Umfrage werden Daten oder Meinungen zu vorher festgelegten Themen gesammelt, ausgewertet und daraus Maßnahmen entwickelt und umgesetzt. Zu den typischen Themen einer Mitarbeiterbefragung gehören Fragen zum Arbeitsalltag, der Zufriedenheit oder dem Verhalten von Vorgesetzten.
Merkmale einer guten Mitarbeiterbefragung
Eine Mitarbeiterbefragung ist immer Mittel zum Zweck. Dies bedeutet, dass es nicht darum geht, mit Suggestiv-Fragen die Teilnehmer bei der Beantwortung in eine bestimmte Richtung zu drängen und so womöglich das Ergebnis der Umfrage zu verfälschen. Ziel einer guten Umfrage ist es vielmehr, eine ehrliche Rückmeldung einzuholen und die ermittelten Ergebnisse ernst zu nehmen. Nur wenn die Teilnehmer einer Befragung erkennen, dass ihre Meinung wirklich zählt und zu Verbesserungen führt, sind sie bereit auch an künftigen Umfragen teilzunehmen und somit das Unternehmen aktiv mitzugestalten.
Eine gute Mitarbeiterbefragung ist immer so kurz wie möglich, aber so lang wie nötig. Die Sprache ist klar und verständlich, sodass wirklich alle Teilnehmer die Fragen verstehen. Um Transparenz und Vertrauen zu schaffen, werden die Ziele der Umfrage ebenso offen kommuniziert wie die Ergebnisse.
Die Teilnahme an einer Mitarbeiterumfrage sollte immer freiwillig sein, anonym erfolgen und den Bestimmungen des Datenschutzes entsprechen. Personenbezogene Daten müssen durch technische Maßnahmen von den Umfragedaten getrennt werden. Dies ist essenziell, um eine vertrauensvolle Basis zu schaffen und somit ein authentisches Feedback zu erhalten.
Positive Effekte einer Mitarbeiterbefragung auf das eigene Image
Regelmäßige Mitarbeiterbefragungen können sich positiv auf viele Aspekte eines Unternehmens auswirken. Sie steigern die Mitarbeitermotivation und -leistung, da Faktoren, die sich negativ auf Arbeitsbedingungen auswirken, erkannt und abgestellt werden. So können Arbeitsprozesse und Abläufe langfristig optimiert werden. Zudem stärken sie die Identifikation mit dem Unternehmen, denn allen Beteiligten wird das Gefühl vermittelt, aktiv an der Gestaltung des Unternehmens teilzuhaben. So können negative Entwicklungen wie eine hohe Fluktuation frühzeitig erkannt und entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden. Durch die anonyme Durchführung können sich auch Personen beteiligen, die sich sonst schwertun, Verbesserungsvorschläge direkt zu äußern.
Diese Faktoren führen letztlich dazu, dass sich die Beschäftigten wohler im eigenen Unternehmen fühlen und eher bereits sind, den Arbeitgeber auf öffentlichen Bewertungsportalen positiv zu bewerten und so die Employer Reputation zu verbessern.