Advertorial
Advertorials erfreuen sich heutzutage steigender Beliebtheit, da sie eine besondere und effektivere Form der Werbung darstellen. Allerdings sollten sich Unternehmen und Marketing-Verantwortliche der rechtlichen Umstrittenheit und möglicher juristischer Konsequenzen bewusst sein.
Definition
Bei einem Advertorial handelt es sich um eine besondere Form der Werbung, die sich durch ihre redaktionelle Aufmachung von herkömmlichen Werbemaßnahmen unterscheidet. Der Begriff setzt sich aus den englischen Wörtern Advertisement (deutsch: Werbung) und Editorial (deutsch: Redaktion) zusammen. Advertorials werden oftmals auch als Sponsored Posts bezeichnet. Herkömmliche Werbemaßnahmen werden aufgrund ihres prominenten persuasiven Charakters von Verbrauchern oftmals als wenig authentisch und nicht glaubwürdig wahrgenommen. Im Gegensatz dazu wird einem Advertorial aufgrund seiner speziellen Gestaltungsweise oftmals mehr Vertrauen und Glaubwürdigkeit entgegengebracht, da Advertorials eher wie redaktioneller Content wahrgenommen werden und weniger als Werbung. Durch die Verschmelzung werblicher und redaktioneller Inhalte können Unternehmen durch die strategische Platzierung von Advertorials auch als Meinungsführer, Experten oder Trendsetter wahrgenommen werden.
Advertorials in sozialen Medien
Für den Erfolg eines Advertorials ist die Qualität des redaktionellen Contents entscheidend. Auch der Mehrwert, den ein Sponsored Post dem Nutzer verspricht, ist für den Erfolg des Advertorials maßgeblich. Präsentiert ein Unternehmen beispielsweise neue Produkte im Rahmen eines Editorials, können Kaufanreize durch die Einbettung von nützlichen Fakten oder Studienergebnissen gesetzt werden anstatt durch persuasive und manipulative Äußerungen. So kann der Verbraucher sich selbst hinsichtlich der Qualität eines Produkts vergewissern und darüber hinaus zusätzliche Informationen zu Produkten oder Dienstleistungen des Unternehmens konsumieren. Advertorials kommen nicht nur im werblichen Rahmen zum Einsatz, sondern unterstützen auch das Branding oder die Positionierung eines Unternehmens.
Advertorials sind aufgrund ihres täuschenden Charakters, der dem Nutzer das Gefühl gibt, dass es sich um einen objektiven redaktionellen Beitrag handelt, durchaus umstritten. Auch die rechtliche Lage scheint schwierig: Laut deutschem Presserecht und dem Pressekodex sind redaktionelle Inhalte eindeutig von werblichem Content zu trennen. Werbung muss immer als solche gekennzeichnet werden.
Advertorials sind vor allem innerhalb sozialer Medien beliebt, da es hier vornehmlich darum geht, eigene Meinungen und Ansichten zu vertreten. Rechtliche Konsequenzen durch die Verschmelzung von redaktionellen mit werblichen Inhalten greifen hier nur schwer. Vor allem soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter eignen sich für die Platzierung von Advertorials, da sie Verbrauchern oftmals als Informationsquellen dienen und die Bereitschaft, einen längeren Beitrag zu lesen, in diesen Netzwerken am höchsten ist.
Bedeutung für das Online Marketing
Der größte Vorteil von Advertorials liegt darin, dass sie von Kunden im Vergleich zu herkömmlicher Werbung anders wahrgenommen werden: Advertorials wirken seriöser, authentischer und daraus resultierend besonders glaubwürdig. Der persuasive Charakter der Werbung wird geschickt in redaktionellen Content eingebettet. Dementsprechend können Advertorials bei richtiger strategischer Platzierung – vor allem innerhalb sozialer Netzwerke – zu mächtigen Marketinginstrumenten avancieren. Marketer sollten sich zunächst aber umfassend über rechtliche Vorgaben und eventuelle Konsequenzen informieren und dieses Risiko gegen die Vorteile abwägen.